Die Provinz Samaná liegt im Nordosten der Dominikanischen Republik und stellt gleichzeitig die gleichnamige Halbinsel dar. Die Bucht erstreckt sich über 14 km, wo man von Dezember bis März Buckelwale beobachten kann. Die Natur ist wunderschön und hat von Mangrovenwäldern bis zu Stränden mit Kokospalmen vieles zu bieten. Unsere Gruppe hatte den Ort Las Galeras zum Ziel; dieser liegt mit seinen 6000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Nordosten der Provinz. Die Menschen wohnen in sehr ärmlichen Verhältnissen. Medizinische und zahnmedizinische Versorgungseinrichtungen sind meist etliche Kilometer entfernt und kaum erreichbar oder unbezahlbar. Für zehn Studierende der Universitätszahnklinik Basel ergab sich somit die Möglichkeit, den Menschen über zwei Wochen zahnmedizinisch zu helfen. Die SSO hat das Projekt sehr grosszügig unterstützt.
Gründung und Aufbau einer zahnmedizinischen Versorgungsstation
Ein Jahr im Voraus hatten die Vorbereitungen begonnen. Es musste viel organisiert werden. Das erforderte viele Sitzungen in Mittagspausen und nach Feierabend. Nach einer langen Zeit der Planung machten wir uns schliesslich unter der Obhut der Organisation DIANO auf in die Dominikanische Republik.
Dank den vielen grosszügigen Spenden hatten alle Studierenden je zwei grosse Koffer gefüllt mit zahnmedizinischem Material und Instrumenten dabei. Nach der Ankunft in Punta Cana und dem Passieren des Zolls wurden wir von Naomi, einem engagierten Mitglied der Kirchengemeinde von Las Galeras, abgeholt. Nach einer langen Busfahrt kamen wir endlich in Las Galeras an. Die Räume für die Behandlungen waren noch nicht einsatzbereit, sodass wir zu Beginn handwerklich mit anpacken durften. Wir halfen dabei, eine Trennwand einzubauen, den Strom zu verlegen und zuletzt die Einrichtung der Räume eigenständig vorzunehmen. Endlich war es dann so weit, wir konnten unsere Station eröffnen – die ersten Patienten konnten kommen. Auf Naomi war stets Verlass, sie organisierte uns zusätzlich Besuche in den Schulen, um gespendetes Material zu verteilen und Demonstrationen für eine gute Zahnpflege durchzuführen. Zusätzlich stellte sie uns Noris vor, die für uns als Sekretärin agierte.
Behandlungen auf dem Kirchengelände
Roberto, der Pastor der Gemeinde, stellte uns in einem abendlichen Gottesdienst der Gemeinde vor. Der Andrang stieg täglich, sodass wir in kürzester Zeit komplett ausgebucht waren. Unser Hauptaugenmerk lag auf den vielen Kindern, die mit stark kariösen Zähnen in die Station kamen. Wir investierten viel Zeit, um den Kindern so gut wie möglich zu vermitteln, wie wichtig das Zähneputzen ist. Damit gaben wir ihnen, neben Materialspenden, auch die richtige Technik an die Hand. Ausserdem standen sehr viele konservierende Behandlungen und Zahnreinigungen auf der Tagesordnung, aber auch die Extraktion von Zähnen. Die Gegebenheiten waren für uns eine Herausforderung, da wir ohne fliessendes Wasser und ohne Absaugeinheiten auskommen mussten. Doch schliesslich waren die Behandlungen auch mit limitierten Möglichkeiten umzusetzen. Es erfüllte uns mit grosser Freude, die Dankbarkeit und das entgegengebrachte Vertrauen der Menschen mitzuerleben.
Eine Station mit Zukunft
Die neu eingerichtete Station in Las Galeras ist bis Mitte des Jahres 2023 durch Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Studierende fest besetzt. Der Behandlungsbedarf sowie der Andrang sind enorm gross. Wir konnten in den zwei Wochen unser bisher erlangtes Wissen und unsere fachlichen Kompetenzen einbringen, um den Menschen zu helfen. Und wir hoffen, dass die Station «Ein Herz für Zähne» auch in den kommenden Jahren von Studierenden sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten weitergeführt wird. Als Fazit lässt sich sagen, dass sich für uns all der Aufwand sehr gelohnt hat. Das Projekt war ein voller Erfolg. Wir sind sehr froh über alles, was wir in dieser Zeit erreichen konnten.